Express Buchung
Thermal Bad und Aromatherapie
Ostern Palma

Palmas älteste Bruderschaften

Geschrieben von Es Príncep / März 11, 2024

Ostern rückt näher, und die Bruderschaften sind schon seit einiger Zeit mit den Vorbereitungen für die Prozessionen durch die Straßen der Altstadt von Palma beschäftigt. Vom Weißen Sonntag bis zum Ostersonntag findet eine Prozession nach der anderen statt, wobei die beliebtesten die Prozessionen am Gründonnerstag und Karfreitag sind, die die meisten Schaulustigen anziehen.

In Palma war es Tradition, dass Büßer kleine Süßigkeiten aus Anis, die sogenannten Confites, in den Taschen trugen und sie mit Hilfe der Ministranten an Bekannte verteilten, denen sie unterwegs begegneten. Heute verteilen sie Bonbons und gelegentlich auch Lutscher in Form von Büßerkutten.

Wir stellen Ihnen die ältesten Bruderschaften der Stadt vor

In Palma gibt es 34 Bruderschaften, von denen die älteste die 1370 gegründete Bruderschaft Sant Pere i Sant Bernat ist, deren Statuten aber erst 1431 vor einem Notar genehmigt wurden. Diese Bruderschaft ist eine der am engsten mit der Kathedrale von Mallorca verbundenen, da sie für die Unterbringung der ärmsten Priester des Klerus zuständig war.

Eine weitere Bruderschaft, die zu den ältesten gehört und deren Prozession die am sehnlichsten erwartete ist, ist die des Cristo de la Sangre (Christus vom Blut), die im 15. Jahrhundert dokumentiert wurde. Ihre Prozession startete traditionell am Krankenhaus und der Kirche La Sangre und führte an den Klöstern von Palma vorbei, damit die Klausurnonnen die geschnitzte Statue, die in der Stadt sehr verehrt wird, sehen konnten.

Die Strecke wurde im Laufe der Zeit geändert, und in der Osterwoche 2024 wird die Christusfigur zum ersten Mal von der Kathedrale aus durch die Straßen getragen, da die Menge der Menschen, die ihn sehen wollen, in früheren Jahren die Straßen rund um den Ausgangspunkt der Prozession regelrecht verstopften.

Im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts wurden die Kreuzweg-Szenen populär, was zur Entstehung einer Reihe von Bildern und Schnitzereien führte, die manchmal von berühmten Bildhauern angefertigt wurden. Gleichzeitig stieg die Zahl der Bruderschaften entsprechend den Zünften, die die verschiedenen Berufe der damaligen Zeit zusammenfassten.

Die neuen Bruderschaften des 20. Jahrhunderts

Ab 1902 wurden Bruderschaften nach dem Vorbild Sevillas gegründet, wie etwa Cruz de Calatrava, Dolorosa und Cinco Llagas, die jedoch zum ersten Mal nicht mehr an einen Berufsstand, sondern an eine Pfarrei gebunden waren.

Eine Zeit lang und bis in die 1980er Jahre wurden keine neuen Bruderschaften gegründet, und einige begannen zu verschwinden. Dieser Zeitpunkt leitete eine neue Veränderung ein. Um die Tradition wiederzubeleben, stimmte die Vereinigung der Bruderschaften einer langjährigen Forderung zu: Frauen sollten an den Prozessionen teilnehmen können, was viele im Schutz der Anonymität der Kapuzen schon seit langem taten.

Die Aufnahme des Verbots rettete die Tradition und die Teilnahme von Bruderschaften und Büßern nahm wieder zu.

Um die Popularität der Prozessionen zu festigen, wurde ab dem Eintritt des 21. Jahrhunderts beschlossen, dass diese in der gesamten Osterwoche und nicht nur am Gründonnerstag und Karfreitag stattfinden sollten.

Wenn die Bruderschaften mit den Pasos - tischförmige Konstruktionen, auf denen die Statuen getragen werden- auf die Straßen kommen, tritt eine Stille ein, die nur vom Klang der Trommeln und den aufmunternden Worten für die Costaleros -der Träger- unterbrochen wird. Mit Eintreten der Dunkelheit brennen die Hachas, die langen Kerzen, die die Büßer tragen, herunter und das geschmolzene Wachs bedeckt den Boden -eine ganze Zeit lang hört man danach noch das Quietschen der Autoreifen, wenn sie über den wachsbedeckten Asphalt fahren. Die Atmosphäre füllt sich mit dem Duft der Blumen, die die Figur der Jungfrau begleiten.

Der Anisgeschmack der Confites und der gebrannten Mandeln versetzt uns in andere Zeiten zurück, als Ostern in Palma auch der Beginn der Schulferien bedeutete. 

Blog